Wie erfahren Schüler den Schulalltag? Diese Frage stellt sich der Band in kritischer Absicht, denn er stellt die Verlierer des Schulsystems in den Mittelpunkt. Plädiert wird für eine schüler-gerechte Schule im Sinne von Anerkennung, Bestätigung und der Akzeptanz von Schwäche. Anhand vorliegender empirisch-statistischer Daten untersucht dieser Band das in seinen Folgen bislang vernachlässigte Erleben von Schule durch Schüler – u. a. unter den Aspekten der problemati-schen „Passung"" von Individualität und Institution, des „Wohlgefühls"" in der Schule, der Frage von Leistung und Ver-sagen sowie den mangelnden Möglichkeiten an Mitbestimmung. Mängel der Schule an Humanität werden auch in der Analyse der Lehrer-Schüler- und Schüler-Schüler-Beziehungen deutlich. Die Problematik der „Versager"" wird in Anbetracht der gegenwärtigen Diskussion zur „Anerkennung"", der für menschliche Entwicklung nötigen wertschät-zenden Bestätigung und der Akzeptanz von Schwäche systematisiert. Der Band erwägt schulstrukturelle Konsequenzen aus den empirischen Untersuchungsergebnissen. Er liefert eine grundsätzliche Kritik des Verhältnisses von „Stärke"" und „Schwäche"" vor dem Hintergrund unserer europäischen Tradition.