Sieben Stufen der Weihe konnte man erklimmen, wenn man ein Mann war und sich mit der Verehrung der traditionellen Götterwelt nicht mehr zufrieden geben wollte. Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. hatte sich der Mysterienkult um die zentrale Figur des Mithras bereits im ganzen Römischen Reich ausgebreitet.
Auch im deutschen Südwesten fand er seine Anhänger. Sie feierten in unterirdischen Tempeln Gottesdienste – Anlagen, von denen noch heute vielerorts Reste erhalten sind. Besonders eindrucksvoll war das mittig im Kultraum angebrachte Bild mit dem zentralen Ereignis des Mithras-Mythos: Der jugendliche Gott opfert den Stier in einer Höhle.

Aber was versprach der Mithraskult seiner Gemeinde? Was war der Inhalt seiner Religion? Andreas Hensen wertet die oft nicht eindeutigen Quellen aus und zeigt, was wir heute, fast 2000 Jahre später, über den vermeintlichen 'Geheimkult' wissen.