„Damals“ in Westfalen arbeiteten noch Knechte und Mägde für den großen Bauern. Das Pferd zog den Pflug und Ackerwagen. Das Getreide wurde mit der Sense gemäht, die Kuh mit der Hand gemolken. Sonntags fuhr der Bauer mit der Kutsche zur Kirche. Im Dorf beackerten auch die „kleinen Leute“ ein paar Morgen Land und schlachteten im Winter ein Schwein. „Damals“ konnten Kinder auf der Dorfstraße noch Ball spielen, denn es gab meist nur ein Auto in der Gegend, und das fuhr der Landarzt.
Immer älter und weniger werden Zeitzeugen, die mit Hühnern, Schweinen, Schafen und Kühen groß geworden sind und sich erinnern, wie viele Hände gebraucht wurden, bis aus dem Roggenkorn auf dem Halm im Feld beim Bäcker Pumpernickel wurde. Selbst auf dem Lande ist die „alte Zeit“ nicht mehr so recht lebendig. Die früheren Lebenswelten versinken langsam im kollektiven Gedächtnis. Dieses Buch will die Erinnerung daran wachhalten. Wie sah der Alltag auf dem Bauernhof aus? Wie haben die Menschen auf dem Lande gelebt und geliebt, gewohnt, gearbeitet? Woran haben sie geglaubt? Wie standen der Bauer und seine Familie zum Hofgesinde, die einfachen Menschen zum Polizisten, Pfarrer und Lehrer?
Der Autor hat als Kind auf dem Lande noch hoch oben auf dem Getreidewagen gesessen. So leben seine Geschichten und Bilder auch von der eigenen Anschauung. Werner Benkhoff ist Journalist und Maler und kann somit seine Talente gleich auf zweifache Weise mit diesem Buch umsetzen. Alle Texte und Bilder sind von ihm. So entstanden aus seiner Hand gleichzeitig ein Bildband und ein Geschichtsbuch.