Die Suche nach den Ursachen und Wurzeln von Europas Aufstieg zur hegemonialen Weltmacht ist ein aktuelles, vieldiskutiertes und umstrittenes Thema. Es handelt sich dabei um eine 'Königsfrage' der Kultur- und Sozialwissenschaften, die seit der Aufklärung immer wieder gestellt wurde.
In diesem Band wird versucht, die globale Verortung Europas im späten Mittelalter möglichst unvoreingenommen zu diskutieren. Dadurch werden die vermeintliche Einzigartigkeit des mittelalterlichen Europa und teleologische Aufstiegsszenarien kritisch hinterfragt. Kernthemen sind das Verhältnis von staatlichen Institutionen zu privaten Initiativen, das modernisierende Potential bestimmter Formen von Vergesellschaftung und Denkweisen, Institutionalisierungsprozesse im Bereich des Rechts und der Wirtschaft, die Heterogenität des westlichen Europa sowie die Kontinuitäten zwischen Mittelalter und Früher Neuzeit.
Damit werden neuerlich die Grenzen und Möglichkeiten einer aus europäischer Sicht betriebenen Globalgeschichte aufgezeigt.