Die Eroberung Konstantinopels durch Sultan Mehmed II. 1453 löste in Europa nicht nur einen Aufschrei der Entrüstung aus, sondern katalysierte auch die Verdichtung der dortigen Kommunikationsnetze. Die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern schuf zugleich die Möglichkeit, dem gesteigerten Informations- und Kommunikationsbedarf des Spätmittelalters gerecht zu werden. Osmanische Expansion und „Türkengefahr“ wurden schnell bevorzugt über dieses Medium be- und verhandelt. Die Studie verfolgt den spätmittelalterlichen Türkenkrieg als „Medienereignis“ und analysiert Kommunikationszusammenhänge, Publikationsstrategien, Wirkhorizonte von Texten und die Herstellung von Öffentlichkeit(en) im Spätmittelalter. Sie bietet außerdem eine Sammlung der europäischen Türkendrucke, die bis 1500 als Resonanz auf die osmanische Expansion entstanden sind.