Der internationale Kongressbericht betrachtet die Bach-Rezeption im Zeitalter Mendelssohns und Schumanns unter dem Aspekt institutioneller und aufführungspraktischer Kontinuitäten und Umbrüche. Die verbreitete Hypothese einer Epochenzäsur zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert erweist sich dabei als nicht mehr haltbar. An ihre Stelle tritt ein neues Verständnis von der Lebendigkeit und Langlebigkeit barocker Ensembletraditionen und Darbietungsweisen bis weit ins 19. Jahrhundert und sogar bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein. Die Beiträge des Bandes befassen sich mitunter erstmals aus organologischer, quellenkundlicher, institutionsgeschichtlicher, sozialhistorischer und kompositionstechnischer Sicht mit der Thematik.