Seit Jahren begleiten wir verlegerisch das Werk von Jochen Lempert und haben auf eine umfassende Monographie gehofft, die nun jetzt erscheint. Konzipiert von Jochen Lempert selbst, zeigt der Band sein gesamtes Werk seit den frühen 1990-er Jahren bis heute in einem umfangreichen, in mehrere Kapitel gegliederten Bildteil und einem Sekundärteil mit drei Essays zu Leben und Werk. Mit dem Auge des Biologen fotografiert Jochen Lempert die Natur und die Tiere. Seine Beobachtungen zeigen das Spannungsfeld zwischen Natur und Kultur. Lempert fotografiert Wesen: belebte und unbelebte, und trägt sie zusammen zu einem kontinuierlich wachsenden und sich verändernden Mikrokosmos.In seinen frühen Arbeiten versammelt er mehrere Motive assoziativ in Gruppen und regt so zum vergleichenden Sehen an. Er stellt formale Analogien her, wenn er z.B. einen Hund, der nach einem Ast schnappt und mit seinem Körper den gleichen Schwung bildet wie der Stiel eines Schneeglöckchens, nebeneinander stellt. Hier wird nicht naturwissenschaftlich korrekt klassifiziert, sondern das Sehen geschult. Jochen Lemperts Blick ist der eines Künstlers, auch wenn er mit dem Wissen und oft mit der Methode eines Biologen vorgeht.