Leicht kann man den Arbeiten von Anne Kückelhaus auf den Leim gehen. Der Glanz des keramischen Materials, die weichen Stoffe, die niedlichen Tiere: alles täuscht über den Galgenhumor hinweg, der ihnen innewohnt. Kückelhaus präsentiert dem Betrachter keine Tier-Skulpturen, sie weist ihren Tieren Rollen zu, vermenschlicht sie. Ihre Motive sind stets solche Tierarten, denen wir uns – aus welchen Gründen auch immer – emotional, affektiv zuwenden, zumeist Hunde, dann Katzen, gern auch Vögel.
So komisch und grotesk die Darstellungen im Einzelfall anmuten – sie sind nicht frei von Schmerz, Schrecken und Brutalität. Kückelhaus vertritt mit ihren Arbeiten keine Morallehre, und doch findet sich bei ihr die ganze Bandbreite des Ausdrucksspektrums vom reinen Humor bis hin zu ätzender Gesellschaftskritik. Stets sind ihre Skulpturen kleine metaphorische Komödien und Tragödien, die Erkenntnisse über das oft abstruse und vergebliche menschliche Handeln offenbaren.
Der Katalog erscheint anlässlich der gleichnamigen Ausstellung im Kunstverein Bochumer Kulturrat (2. März bis 12. April).