Lessings Modernität gründet ganz wesentlich auf der (Selbst-)Reflexivität seines Schaffens und seiner Werke. Zentrale Begriffe und Werte der Aufklärung werden von ihm einer kritisch-reflexiven Revision unterzogen und in ihrer Vielsinnigkeit und Widersprüchlichkeit kenntlich gemacht. Die intellektuellen Energien, die aus diesem Prozess einer fortlaufenden Reflexivierung der ästhetischen und semantischen Zeichen entspringen, wirken bis heute fort und sichern Lessings Rang im Diskurs der Moderne.
I. Reflexivität und Moderne – Umrisse eines Epochenzusammenhangs
II. Miß Sara Sampson – Aporien der Empfindsamkeit
III. Minna von Barnhelm – Die Komödie als selbstreflexiver Problemraum
IV. Emilia Galotti – Kritische Revisionen der vernunftsinnlichen Ordnung
V. Das Spätwerk und Nathan der Weise – Der ›doppelte Gott‹ zwischen Kontingenz und Providenz
VI. Reflexivität, Kontingenz, Komplexität und Moderne