Als Pionierin der Moderne legte Paula Modersohn-Becker (1876–1907) mit ihren Selbstakten den Grundstein für die Aktmalerei der Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts. Noch vor Richard Gerstl (1908) und Egon Schiele (1910) hatte sie sich bereits 1906 in einem nahezu lebensgroßen Gemälde als Ganzkörperakt selbst inszeniert und damit einem zu diesem Zeitpunkt kaum bekannten und durchaus brisanten Bildthema mit erstaunlicher Sicherheit und bewunderungswürdigem Mut zugewandt. Denn auch unter männlichen Künstlern war ein Selbstakt damals eine Seltenheit. Somit verhalf die Künstlerin, als Frau, dem verkannten Sujet zu neuem unverhofften Ansehen. Der fundierte Bild- und Textband zeigt diese spannende Entwicklung in der Kunstgeschichte vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute erstmals im Zusammenhang mit den bedeutendsten Positionen weiblicher Selbstdarstellungen im Akt.



Die vorgestellten Künstlerinnen (Auswahl)

Marianne Breslauer

Anne Brigman

Imogen Cunningham

Xenia Hausner

Rachel Lewis

Clare Menck

Ana Mendieta

Anita Rée

Joan Semmel

Amrita Sher-Gil

Renée Sintenis

Jo Spence

Cecile Walton

Hannah Wilke



Ausstellung: Kunstsammlungen Böttcherstraße, Paula Modersohn-Becker Museum Bremen 20.10.2013–2.2.2014