Mars – Kriegsnachrichten aus der Familie ist eine Sammlung von Feldpostbriefen und sonstigen Informationen, die während des Ersten Weltkrieges unter den Mitgliedern der rheinischen bürgerlich-katholischen Großfamilie Trimborn zirkulierten. Mars ist der einzig bislang bekannte periodisch versandte Familienrundbrief des Ersten Weltkriegs.
Den Kern des Mars bildet die Korrespondenz von rund 40 Personen, vor allem Soldaten verschiedener Altersstufen und Dienstgrade, untereinander und mit ihren Angehörigen in Deutschland und andernorts. Es gibt Berichte sowohl von den Fronten und Etappen im Westen und Osten als auch z. B. aus der deutschen Zivilverwaltung in Brüssel oder von einer Rote-Kreuz-Schwester, die aus dem sowjetischen Russland schreibt. Obwohl die Mars-Berichte subjektiven und punktuellen Charakter haben, spiegeln sie in ihrer Gesamtheit die Geschichte des Ersten Weltkriegs. Die Franktireurhysterie, die Munitionskrise, der Einsatz von Gas, Tanks und Flugzeugen, die großen Schlachten, das Verbrannte-Erde-Unternehmen Alberich, die wirtschaftliche Ausbeutung des besetzten Landes, die Preissteigerungen für Lebensmittel, das Schicksal der Kriegsgefangenen im Osten und Westen, die Friedenssehnsucht – das alles erscheint in den Mars-Berichten, einem Mikrokosmos des Großen Krieges.