Dieser Band versammelt literarische Essays von Harald Kollegger - Reflexion eines kritischen Zeitgenossen über den Zustand der Welt…
Die Essays kreisen um scheinbar stabile Irrationalismen, die sich in der Sprache und in der Öffentlichkeit, im Gefühlsleben und im Denkapparat weitgehend unbemerkt breit gemacht haben. Unter dem Diktat fragwürdiger Eliten, Tun sei grundsätzlich besser als Unterlassen, haben sich rein ökonomische Postulate der Effizienz bis in das Innerste der Menschen vorgekämpft. Zerrissenheit und Bastelei sind salonfähig geworden, wo Kohärenz, Empathie und Scharfsinn gefragt wären. Medienhektik und vergröberte Konzepte der Evaluierung haben in zahllosen Segmenten der Gesellschaft einen Wirrwarr erzeugt, der dieser Essay-Sammlung den ersten Teil seines Titels Pallawatsch aufgedrängt hat.
Der zweite Teil des Titels Palaver verweist auf den Befund, dass die Obrigkeit und die letzten Ritter des Geistes heutzutage nur noch selten – und wenn, dann zum Zweck der Profitmaximierung oder der Ausweitung von Selbstwertobsessionen – an einem Tisch sitzen. Neuartige mentale Filter werden erforderlich sein, um reife Gefühle wachsen zu lassen und schadhafte Denkwerkzeuge zu reparieren. Um jenem Phänomen die Spitze zu nehmen, das der Philosoph Odo Marquard tachygene Weltfremdheit genannt hat, wird angeregt, dem allgegenwärtigen Gewirr und Gewäsch vorerst mit inspirierter Unterlassung zu begegnen.