Mit der Annahme der UN-Behindertenrechtskonvention von 2006 durch Bundestag und Bundesrat am 24.01.2009, erhielten die Schulen den Auftrag, künftighin Schüler mit Behinderung in einem qualifizierten gemeinsamen Unterricht (sog. "inklusiver Unterricht") an Grundschulen und weiterführenden Schulen zu fördern.
Die individuellen Lernvoraussetzungen divergieren im inklusiven Unterricht noch mehr, als sie dies ohnehin schon taten oder tun. Daher werden nicht alle Schüler alles lernen und Gleiches leisten können. Ein zieldifferenter Unterricht ist somit unabdingbar, der auf den durch die Lehrkräfte diagnostizierten Lernmöglichkeiten und Leistungsgrenzen ihrer Schüler basieren muss. Ausgehend von einem gemeinsamen fundamentalen Curriculum für alle Schüler, erfolgt eine Ausweitung des Unterrichts für leichter und schneller Lernende auf höheren Abstraktionsniveaus.

Neben theoretischen Grundlagen zum inklusiven Unterricht, die viele Praxisbezüge aufweisen, will dieses Buch unterrichtliche Erfahrungen mitteilen, konkrete Anregungen geben – und Mut machen zu einer Unterrichtskultur des Miteinanders in Achtung und Wertschätzung der Unterschiedlichkeit.