Die Eröffnung des ersten Selbstbedienungsladens in der Bundesrepublik Deutschland leitete im Jahr 1949 einen Innovationsprozess im Lebensmitteleinzelhandel ein, der das alltägliche Ein- und Verkaufen grundlegend umgestaltete. Im Verlauf der 1950er und 1960er Jahre versuchten die Einzelhandelsunternehmer, den neuen Anforderungen der Massenkonsumgesellschaft gerecht zu werden. Sie führten zunächst die Selbstbedienung, wenig später dann auch Supermärkte und Discounter ein. Wegweisend dafür war die Orientierung an den Entwicklungen des Einzelhandels in den USA sowie in anderen westeuropäischen Ländern. Da dieser Wandel die Rolle des Käufers und Verkäufers, die Ladengestaltung und die Warenpräsentation fundamental veränderte, war die Umstellung von Bedienung auf Selbstbedienung auch von zahlreichen praktischen Hindernissen und soziokulturellen Vorbehalten begleitet.