Werner Gilles (1894–1961) ist Vertreter der so genannten „Verschollenen Generation“, dessen künstlerischer Werdegang durch die rigide Kulturpolitik im Dritten Reich nachhaltig beeinträchtigt wurde, so dass er erst nach 1945 mit seiner abstrakten Malerei Anklang fand. Der 1958 geborene Künstler und Autor Hans-Peter Porzner positioniert sich mit seinen Arbeiten an dieser Bruchstelle und fragt, wie die Moderne aussähe, hätte es in Deutschland die Zäsur des Nationalsozialismus nicht gegeben. Porzner interessiert vor allem die Frage, welchen Weg die Kunst von Werner Gilles genommen hätte, wäre ihm nicht das Brandzeichen nationalsozialistischer Diffamierung „entartet“ auferlegt worden.
Die Publikation dokumentiert Porzners spannenden Dialog mit den Werken von Werner Gilles anhand zahlreicher Arbeiten der beider Künstler, die vergleichend gegenübergestellt und durch einen erhellenden und grundlegenden Text von Dr. Beate Reese, Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr, in Beziehung gesetzt werden.