Das Palais orientiert sich als erstes der großen Wiener Barockpalais an der Monumentalität römischer Vorbilder und war von Anbeginn so ausgelegt, dass es die Sammlung des Fürsten aufnehmen konnte. Der Bauherr legte allergrößten Wert darauf, nur die besten Künstler aus Italien zu beschäftigen. Bei seiner Fertigstellung 1705 muss das Palais ein wahrer Musentempel gewesen sein, in dem auch österreichische Künstler die Welt der internationalen Barockkunst kennenlernen konnten. Fast alle wichtigen Rubens-Werke der Sammlung des Fürstenhauses hingen damals schon an den Wänden.

2004 wurde durch Fürst Hans Adam II. von und zu Liechtenstein das Palais einer Revitalisierung unterzogen. Mit der Rückkehr der berühmten Biedermeiersammlung des Fürstenhauses sind nun auch jene Bilder wieder zu sehen, die die Wände seit der Wiedereröffnung des Gebäudes Mitte des 19. Jahrhunderts schon einmal geschmückt hatten. Heute ist damit von der Fassade über das hochbarocke Treppenhaus bis zu den Prunkräumen wieder jenes Gesamtkunstwerk erlebbar, das schon einmal vor mehr als hundertfünfzig Jahren alle Besucher Wiens zum Staunen gebracht hatte.