Gibt es tatsächlich noch etwas zur Fotografietheorie zu sagen? Ist eine Philosophie der Fotografie überhaupt noch nötig? Die Antwort lautet eindeutig: Ja. Die bisherigen Essays und Skizzen, so fruchtbar sie in ihrer Vielfalt sind, brechen zu früh ab und lassen entscheidende theoretische Ressourcen ungenutzt. Diese liegen vor allem im Bereich des Deutschen Idealismus und dessen so unterschiedlichen Nachfahren Phänomenologie, Kritische Theorie, Dekonstruktion. Ein vertieftes Studium der Korrespondenzen zwischen abstraktester Begrifflichkeit und alltäglichster Bildpraxis ist unerlässlich, um die spezifische Faszination der Fotografie wirklich – und endlich – auszuformulieren.