Die vorliegende Arbeit, die sich in die interkulturelle Literatur- und Medienwissenschaften einschreibt, unternimmt eine systematische Aufarbeitung der Repräsentation von Afrikanern im plurimedialen Afrika-Reisebericht der Blüte- und Endzeit des Kolonialismus (1885-1960). Zum ersten Mal wird diese besondere Ausprägungsform des Reiseberichts, die Fotografi en und Text miteinander verbindet, hinsichtlich ihrer Strukturen und Funktionen in ihrer formalen und editorischen Entwicklung, ihren internen Widersprüchlichkeiten und Ambivalenzen, der Heterogenität ihrer Afrika-Darstellungen sowie in ihren Verknüpfungen mit ihren politischen, literarischen, künstlerischen, ethnographischen und ästhetischen Diskursen einem close-reading unterzogen. Ausgehend von acht Einzelanalysen deutscher, schweizerischer, französischer und englischsprachiger Werke werden dabei unter Einbeziehung eines umfangreichen Referenzkorpus methodische Analyseelemente entwickelt, die auch auf andere Untersuchungsgegenstände übertragen werden können.