mit dem Katalog zur gleichnamigen Ausstellung setzt das MUSA seinen Gang durch die Geschichte seiner 1951 gegründeten Sammlung für zeitgenössische österreichischer Kunst fort. Von 1970 bis 1979 erwarb die Kulturabteilung der Stadt Wien ca. 2.300 Kunstwerke, 240 Mosaike, Skulpturen und Spielplastiken wurden im Rahmen von „Kunst am Bau“ in der Stadt realisiert. Die Zeit von 1970 bis 1979 brachte in Österreich tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen, deren Themen und Haltungen sich in den zeitgenössischen Kunstströmungen widerspiegeln. Am Beginn des Jahrzehnts sind noch die Auswirkungen der Ausstellung „Wirklichkeiten“, die 1968 in der Wiener Secession stattfand, zu bemerken, die jedoch rasch von abstrakt geometrischen und konzeptuellen Strömungen überlagert werden. Auch der Aktionismus verliert an Einfluss, während eine feministisch orientierte Kunst verstärkt ins Zentrum des Interesses rückt. Auffällig viele Künstlerinnen setzen Fotografie und Video für ihre teils performativen Arbeiten ein. Den „Neuen Medien“ gelingt in den 1970er Jahren der Durchbruch im Kunstkontext. Gegen Ende des Dezenniums erlebt die Figuration und der genialische Gestus mit den „Neuen Wilden“ ein Revival. Die einzelnen Katalogbeiträge beleuchten die Entwicklung der Sammlung, politische Kultur und Kulturpolitik in Wien, fotokünstlerische Tendenzen, die Stellung von Frauen in der Kunst dieses Jahrzehnts, das Aufkommen neuer Medien sowie Literatur und Musik.