Schweren Krankheiten, die lebensbedrohliche Ausmaße annehmen oder die
Lebensqualität erheblich mindern, wird eine rein medizinische
Betrachtungsweise kaum gerecht. Dies gilt umso mehr, wenn Kinder von
derartigen Krankheiten betroffen sind, beispielsweise an einer
Krebserkrankung leiden. "Das krebskranke Kind und sein Umfeld" versucht
sich dem Thema deshalb aus unterschiedlichen Perspektiven anzunähern.
Das Spektrum reicht von einer medizinischen und einer
historisch-kritischen Standortbestimmung über die medizinische und
psychologische Aufklärung der Eltern oder anderer Erziehungsberechtigter
bis hin zu konkreten Möglichkeiten und Facetten
psychologisch-psychotherapeutischer Betreuung sowohl der PatientInnen
als auch ihres Umfelds. Dieses soziale Umfeld gerät in der Regel sehr
leicht aus dem Blick, ist aber von der Krebserkrankung eines Kindes oft
selbst massiv betroffen. Auch das schulische Umfeld spielt hier eine
Rolle: Ein adäquates Umgehen mit einer Krebserkrankung erfordert
vielfältige Rücksichtnahmen und ein hohes Maß an Sensibilität gerade auf
Seiten von LehrerInnen, aber auch von MitschülerInnen. Dass
Krebserkrankungen komplexe medizinische und psychosoziale Fragen
aufwerfen, zeigt sich nicht zuletzt nach überstandener Krankheit: Das
Leben hat sich oft grundlegend verändert, Betroffene brauchen
Unterstützung, gerade dann, wenn es wieder "ganz normal" weitergehen
soll.