Die Kathedrale von Reims ist nicht nur Krönungskirche und Höhepunkt gotischer Baukunst, sondern auch ein besonderer Ort deutsch-französischer Freundschaft. Für dieses sakrale Herzstück Frankreichs hat der deutsche Künstler Imi Knoebel (geb. 1940) sechs Kirchenfenster gestaltet. Seine mystisch illuminierten Chorkapellen rahmen nun zu beiden Seiten die eher düsteren Fenster Marc Chagalls von 1972 ein. Dieser vehemente Kontrast verhilft den abstrakten Formen von Knoebels Fenstern zu enormer Ausdrucksstärke. Der zweisprachige Katalog dokumentiert das Entstehen der Glaskunstwerke von den ersten Vorstudien und Messerschnitten aus den 1970er-Jahren über die konkreten Entwürfe bis hin zu den realisierten Fenstern. Mit diesem Werk reiht sich Imi Knoebel auf hervorragende Weise in den elitären Kreis moderner Sakralkünstler ein.