Sie brachten den sprichwörtlichen Glanz der römischen Kultur über die Alpen – römische Großbronzen. Weil selten erhalten, sind sie selbst in den großen Museen der Welt rare Preziosen.

Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass hierzulande 5.000 Fragmente römischer Bronzestatuen zu Tage kamen. Diese werden nun erstmalig in einer Ausstellung im Landesmuseum Bonn präsentiert.

Der Blick des Betrachters wird geschärft für die künstlerische Qualität und aufschlussreichen motivischen Details der Funde. So treten aus unscheinbaren Kleinteilen jene Großbronzen wieder in Erscheinung, die in den ersten Jahrhunderten nach Christus in den römischen Städten und Militärlagern am Limes aufgestellt waren: Statuen des Kaisers und seiner Familie sowie Götterbilder, oft von kolossaler Größe, nicht selten vergoldet.

Gefertigt wurden sie in spezialisierten Bronzewerkstätten, deren wohlgehütete „Betriebsgeheimnisse“ mit modernsten naturwissenschaftlichen Methoden nun gelüftet werden. Spuren von Zerstörung und Wiederverwendung der Bronzestatuen geben Auskunft über ihre späteren Schicksale und veranschaulichen das für diese Fundgruppe charakteristische Wechselverhältnis zwischen Macht und Metall, Ruhm und Recycling.