Interesse ist eine wichtige VorausSetzung für die selbstständige AuseinanderSetzung mit Lerninhalten. Diese Studie prüft ein zirkuläres Modell der Interessenentwicklung. In zehnten Klassen wird längsschnittlich am Beispiel des Sozialkundeunterrichts untersucht, welche Faktoren dazu beitragen, dass Lernende stabiles Fachinteresse entwickeln. Es kann gezeigt werden, dass neben der Erfüllung der grundlegenden psychologischen Bedürfnisse nach Kompetenz, sozialer Eingebundenheit und Autonomie insbesondere das Erleben von Bedeutsamkeit des aktuellen Lernstoffs eine wichtige Rolle spielt. Von diesen vier Faktoren wird kurzfristig situationales Interesse und langfristig die Entwicklung von Fachinteresse unterstützt.

Im Schulkontext spielen neben individuellen Wahrnehmungen und Prozessen stets auch klassenspezifische Faktoren eine Rolle. Mehrebenenanalysen zeigen, dass die Interessenentwicklung in den Klassen unterschiedlich verläuft und auch auf Klassenebene Bedürfniserfüllung und Bedeutsamkeit
wichtig sind. Somit können Lehrkräfte durch entsprechende Gestaltung des Unterrichts Einfluss nehmen.