VOR DER THEORIE stellt die Frage nach Momenten, die der Theorie vorausgehen oder entgleiten. Als nicht integrierbarer Widerstand, als unverfügliche Voraussetzungen oder als unbeobachtbare Elemente entziehen oder widersetzen sie sich – (nur) vorläufig oder grundsätzlich – jedweder Theoretisierung. Jenseits einer bloßen Rückkehr zu ontologischen oder metaphysischen Gewissheiten und jenseits eines neuen Realismus wird die Theorie sich ihren Schatten stellen: Was geht durch Theorie verloren oder was bleibt qua Theorie als uneinholbarer Rest bestehen? Was ist nicht theoriefähig und für Theorie unverfügbar? Was ist (noch) nicht Theorie, aber dennoch beteiligt an Theorie? Über die Begriffsfelder IMMERSION, MATERIALITÄT, INTENSITÄT wird der Versuch unternommen, sich dem epistemologischen, ästhetischen und praxeologischen Ort und Status von diskursiv Vorgängigem und Undarstellbarem anzunähern – sind sie als vor- und a-theoretische Momente monströs, weil sie nicht repräsentierbar oder lozierbar sind?

Mit Beiträgen von J. Alexander Bareis, Matthias Bickenbach, Vladimir Biti, Tomislav Brlek, Claude Conter, Nicola Gess, Mario Grizelj, Stephan Günzel, Christian Kirchmeier, Christian Kohlroß, Alice Lagaay, Oliver Jahraus, Dieter Mersch, Stefan Neuhaus, Ivana Perica, Boris Previši´c, Tanja Proki´c, Christoph Reinfandt, Marc Rölli, Mirjam Schaub