Auf den ersten Blick mag Num 33,1-49 "eintönig" und "inhaltsarm" wirken. Tatsächlich jedoch erweist sich die Perikope als ungemein reich an interessanten theologischen Inhalten. Im Gespräch mit zentralen Textpassagen der Tora entwirft sie eine eigenwillig akzentuierte Gesamtdeutung der "Gründungsgeschichte" Israels, wenn sie Israels Aufbrüche auf dem Weg von Ägypten bis an die Grenzen des Verheißenen Landes einerseits als "Auszüge", d.h. als Teiletappen des Exodus, andererseits aber als ein gelingendes Beziehungsgeschehen zwischen Israel und seinem Gott profiliert. Sie gewichtet Teiletappen, "periodisiert" die Wüstenwanderung und zwingt den Leser dazu, in Ex 12-Num 22 bereits Gelesenes neu zu überdenken.