Wie veränderte sich die Radioaktivitäts- und Kernforschung in Österreich seit der Entdeckung des Kernzerfalls im späten 19. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges? Dieses Buch bietet eine profunde Analyse lokaler Forschungstraditionen im politisch-sozialen und wirtschaftlichen Kontext. Die Studie verortet das Institut für Radiumforschung in Wien und andere österreichische Standorte der Radioaktivitäts- bzw. Kernforschung in zwei sich überlagernden Netzwerken: Einerseits im regionalen Forschungsraum der Habsburger Monarchie, der Ersten Republik und des „Dritten Reiches“ und andererseits in der globalen Gemeinschaft der „Radioaktivisten“. Sie zeigt anhand neuer Archivquellen, welche Rolle die in Österreich vorhandenen Ressourcen im globalen Netzwerk der Kernforschung spielten.