Der Legende nach war der heilige Koloman ein irischer Königssohn, der im Sommer 1012 während einer Pilgerreise ins Heilige Land in der Gegend von Stockerau als Fremder aufgegriffen und hingerichtet wurde. Das Fehlurteil wurde jedoch durch Wunder offenkundig, weshalb der Babenberger Markgraf Heinrich I. die Überführung von Kolomans Leichnam in die Burg von Melk anordnete. Am 13. Oktober 1014 wurde er dort auf dem Burgberg beigesetzt. Damit stellte man die einem Heiligen gebührende Verehrung sicher und schuf sich gleichzeitig einen „Hausheiligen“, wie es einem großen Adelsgeschlecht geziemte. Die Aufsätze dieses Bandes zeigen die Verehrung Kolomans durch die Klostergemeinschaft, die Bewohner der umliegenden Regionen und die Landesfürsten. Das Kloster Melk hält bis heute an der Verehrung des Heiligen fest, dem es zu einem wesentlichen Teil seine Existenz verdankt. Pilger aus ganz Europa kommen nach Melk.