An ihr hätte Hitchcock seine wahre Freude – Mellum, die größte der drei unbewohnten Inseln im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Denn von „unbewohnt“ kann eigentlich keine Rede sein. Etwa 40 verschiedene Brutvogelarten nennen Mellum ihr Zuhause und jedes Jahr im Frühjahr und Herbst bevölkern Hunderttausende von Wat- und Wasservögeln die Düneninsel. Die gefiederten Inselbewohner erleben ihr Eiland im ständigen Wandel: Salzwiesen weiten sich aus, Schlickfelder verlagern sich, Dünen wandern, Sandbänke entstehen und verschwinden wieder. Auch aus diesem Grund hat Mellum für den Nationalpark eine besondere Bedeutung.
Sich dieser Bedeutung bewusst, zeichnet Christoph Heilscher in diesem reich bebilderten Band ein feines Porträt der Insel mit dem immer anderen Gesicht. Mit einem Auge fürs Detail und einer ordentlichen Prise norddeutschen Humors erzählt er von der Entstehung und Geschichte Mellums, berichtet über die Flora und Fauna dieses Naturschutzgebietes und gewährt einen Einblick ins oftmals einsame Leben und Treiben eines der wenigen Säugetiere auf der Insel – des Ornithologen.