Bei der Präsentation wissenschaftlicher Ergebnisse in der Öffentlichkeit wird oft eine Gewissheit vermittelt, die die Vorläufigkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse unter den Tisch fallen lässt. Umso größer ist die Enttäuschung, wenn lieb gewonnene, „wissenschaftlich belegte“ Wahrheiten durch neue Erkenntnisse über den Haufen geworfen werden. Am Beispiel der Berichterstattung über die PISA-2000-Studie führt Florian Reith eine Inhaltsanalyse methodisch-methodologischer Problemfelder bei der Vermittlung sozialwissenschaftlicher Ergebnisse in den Medien durch. Er greift dabei mit „Fallacies“ und „Statistical Literacy“ auf zwei Konzepte zurück, die es ermöglichen, Statistik abseits der praktischen Anwendung mathematisch-numerischer Operationen aus einer argumentations- und entscheidungstheoretischen Perspektive zu betrachten.