Dieses Parsifalbilderbuch, das Thomas Goerge auf Wunsch und unter dem Einfluss seiner beiden jungen Neffen gestaltet hat, hat mir viel Spaß gemacht. Es verwandelt Richard Wagners Adaption der Sage für das "Bühnenweihfestspiel" zur Eröffnung seines Festspielhauses in Bayreuth in ein gezeichnetes und gemaltes "Videospiel". Thomas Goerge war selbst in Bayreuth an Christoph Schlingensiefs legendärer "Parisfal"-Inszenierung als Bühnenbildner beteiligt. Das Spiel geht so: Der junge naive Parsifal, der unbedingt ein Ritter werden will, kämpft sich als Opfer eigener Dummheit und fremder Intrigen durchs Leben, erlebt den kranken König, dem niemand helfen kann, und die zwiespältige Kundry, die ihn verführen will, den Zauberer, die Blumenmädchen und die Krieger, die allesamt bezwungen werden müssen. Parsifal gibt nie auf, und nachdem er alle Prüfungen bestanden hat, wird er der neue König. Eine Entwicklungsgeschichte mit glücklichem Ende. Eine Geschichte zum Nachspielen und Selbstempfinden. Man kann sie immer wieder spielen. Denn im Videospiel hat man ja nicht nur ein Leben, sondern viele. Professor Dr. Carl Hegemann.