„Der Schimmelreiter“ ist die letzte und zugleich bekannteste Novelle von Theodor Storm (1817-1888), einem bedeutenden Lyriker und Novellisten des deutschen Realismus.
In drei Erzählebenen wird die Geschichte des Aufstiegs und des Untergangs von Hauke Haien dargestellt. Der Sohn eines nordfriesischen Bauern und Landvermessers ist fasziniert von Deichen und der Möglichkeit diese zu verbessern. Seine mathematische Begabung und sein introvertiertes Auftreten drängen ihn schon früh in die Rolle eines Außenseiters. Ehrgeizig und hoffnungsvoll wagt er nach seinem Aufstieg zum Deichgrafen den Bau eines modernen Deiches. Ein schwieriges Unterfangen, das auf den Aberglauben der Dorfbewohner stößt, die in Hauke den gespenstischen Schimmelreiter sehen, der als Personifizierung des Bösen, Unglück über das von Naturgewalten geprägte Dorf bringen wird.
Die Frage nach Schuld und Sühne verwoben mit Elementen des Aberglaubens, machen die Novelle zu einer zeitlosen Lektüre.