Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, die auf eine mehrere Jahrhunderte überspannende Geschichte zurückblicken kann, hat das Glück, dass sie trotz aller historischen Wechselfälle über umfangreiche Dokumente verfügt, die ein eindrucksvolles Bild von den ersten Jahren und Jahrzehnten ihrer Existenz zeichnen. Zu diesen Quellen im Archiv der Leopoldina gehört das Protocollum Academiae Caesareo-Leopoldinae Naturae Curiosorum. Es wurde vom IV. Präsidenten der Leopoldina, Lucas Schroeck, im Jahre 1694 begonnen und berichtet chronikartig über wichtige Begebenheiten im Leben der Akademie von 1652 bis 1780.
Für den Historiker stellt das Protocollum – im Verbund mit dem Verzeichnis der Mitglieder der Akademie, der Matrikel, und den überlieferten Briefen – die bedeutsamste Quelle zur Frühgeschichte der Akademie dar. Die Leopoldina von heute kann gerade als Nationale Akademie der Wissenschaften bei ihrer wissenschaftsbasierten Beratung von Politik und Öffentlichkeit an die im Protocollum niedergelegten, leitenden Intention ihrer Gründergeneration anknüpfen.