BASt Heft 1105: Untersuchung der Eignung von Mischbindemitteln für Bodenverfestigungen
K. J. Witt, J. Köditz, A. Damaschke
84 S., 9 Abb., 25 Tab., 30 z.T. farb. Prüfberichte und Diagramme im Anhang, ISBN 978-3-95606-065-6, 2014, EUR 17,00

Zur fachlichen Begründung einer Eignungsprüfung bei Bodenverfestigungen mit Mischbindemitteln wur-den 30 Boden-Bindemittel-Gemische nach den TP BF-StB Teil B 11.1 (2012) geprüft und ihre Verdicht-barkeit, Festigkeit und Frostbeständigkeit untersucht. Ultraschallmessungen lieferten zusätzliche Ergeb-nisse zur Festigkeitsentwicklung.
Als Grundlage für die Herstellung der Boden-Bindemittel-Gemische dienten 2 Böden (GU, TL), denen 5 Bindemittel (CL 90, MB 70/30, MB 50/50, MB 30/70, CEM I) in 3 Dosierungen (4, 7, 10 M.-%) beigemengt wurden.
Der Vergleich der mit Mischbindemitteln behandelten Proben und den Referenzproben mit reinem Baukalk (CL 90) bzw. reinem Zement (CEM I) zeigt:
- Mit Mischbindemitteln lassen sich die spezifischen Vorteile von Kalk und Zement koppeln. Die Böden sind besser verdichtbar, tragfähiger und frostbeständiger.
- Während beim Boden TL der Feinkornanteil die Wirkmechanismen des zugegebenen Kalkes fördert, ist beim Boden GU die Wirkung des Zementanteils im Bindemittel dominant.
- Die einaxiale Druckfestigkeit wird vom absoluten Zementanteil in den Böden GU und TL gesteuert.
- Die in den ZTV E-StB 09 (12.4.2.1) gesetzten Anforderungen für hydraulische Bindemittel (su_28d, ?L) werden nur bei der Behandlung des Bodens GU mit 10 M.-% MB 30/70 erfüllt.
- Die in den ZTV E-StB 09 (12.4.2.2) gesetzten Anforderungen für Baukalke (su_28dF) werden bei beiden Böden GU und TL durch Zugabe von 4, 7, 10 M.-% der Mischbindemittel MB 70/30, 50/50, 30/70 erfüllt.
- Über Ultraschallmessungen kann die Festigkeit der Boden-Bindemittel-Gemische zerstörungsfrei er-fasst und die weitere Entwicklung prognostiziert werden.
Aus den Ergebnissen konnte eine Empfehlung für den Eignungsnachweis bei Bodenverfestigungen mit Mischbindemitteln abgeleitet werden. Als Prüfverfahren scheinen geeignet: 1. Proctorversuch (DIN 18127) und 2. einaxialer Druckversuch (DIN 18136) nach Frostbeanspruchung.