Die „Hebung des Fremdenverkehrs“ ist ein Lebensthema für die Bäderstadt Aachen,
dessen zivilgesellschaftliche Organisation in der ureigensten Form des
bürgerschaftlichen Engagements, dem Verein, ihren Niederschlag findet. In der
Auseinandersetzung zwischen Industriestadt oder Kurgemeinde positionierten sich
seit dem 18. Jahrhundert die Fremdenverkehrsvereine. Die wechselnden
Herrschaftsverhältnisse und der Beginn der Industriellen Revolution erforderten eine
beständige Neuausrichtung zur Akquise neuer Kundengruppen. Verschiedene
Vereine wie der „Verein zur Belebung der Badesaison“ schufen kulturelle Ereignisse
im täglichen Leben, von denen Kurgäste wie Einwohner profitierten, während der
„Verschönerungsverein“ und der „Verkehrs-Verein Bad Aachen“ die touristische
Infrastruktur einer modernen Kurstadt aufbauten und durch verschiedene
Werbemaßnahmen Aachen im In- und Ausland bekannt machten. Die spezifischen
Probleme, die die Vereine dabei bewältigen mussten, erlauben einen spannenden
Blick in den Zeitgeist der jeweiligen Epoche und erschließen die wirtschaftliche
Bedeutung des Fremdenverkehrs für Aachen bis in die Gegenwart. Die vorliegende
Darstellung wirft, gestützt auf ein kenntnisreiches Studium der Akten, einen Blick auf
ein vernachlässigtes Gebiet der Stadtgeschichte.