Puppen begleiten Menschen seit prähistorischen Zeiten. Sie sind Ausdruck menschlicher Symbolisierungs- und Mentalisierungsfähigkeit, vieldeutig und mehr als nur »Dinge«. Ihre Menschenähnlichkeit und »Beseelbarkeit« macht sie zu einer besonderen Spezies in der Welt kultureller Artefakte. Dieser Sammelband vereint unterschiedliche Fachrichtungen –Literaturwissenschaft, Kultur-, Medien- und Filmwissenschaft, Kunst sowie Kunstgeschichte, Psychologie, Pädagogik, einschließlich Spiel-, Theater- und Museumspädagogik.In welchen Formen und Facetten treten Puppen im Buch auf? Es geht um gängige Kinderpuppen, von Kindern wertgeschätzt, von Erwachsenen kritisch beurteilt, es geht um die Puppe als Erzählerin der eigenen Lebensgeschichte in der Kinderliteratur, um die Puppe als freches oder braves Vorbild, Erziehungsinstanz, Freundin, Trösterin oder als Doppelgängerin. Es geht um unheimliche, verhexte, Horror auslösende, sogar um mordende Puppen in Literatur und Film, um Puppenfamilien in ihren Puppenhäusern und Miniatur-Lebenswelten, um die Puppe als Pop-Phänomen und Fetisch. Es geht um Puppen als verfremdete, irritierende oder auch neue »künstliche« Menschen. Und es geht um die Nähe der Puppe zum Tod. Puppen sind Spiegel sozialer und gesellschaftlicher Verhältnisse und Projektionsfläche individueller Bedürfnisse, Sehnsüchte und Ängste. Am Ende stellt man fest: Auch wenn es vordergründig um Puppen geht, geht es eigentlich um Menschen.