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Der Gegensatz zwischen Dynamik und Statik kennzeichnete den Ersten Weltkrieg. Die Ausstellung des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr, konzipiert in Kooperation mit der Fernsehdokumentation '14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs', konzentriert sich auf diese Aspekte des Krieges. Sie behandelt die großen Menschenverschiebungen und die Brüche und Entwicklungen in den Biografien der an der 'Urkatastrophe' beteiligten Menschen. Sie befasst sich aber auch mit der erstarrten Front im Westen, wo sich eine Todeszone ausbildete, waffenstarrend und gesäumt von Stellungen und besetzt mit Hunderttausenden von Soldaten.
Ein Güterwagen G10 ist das Leitexponat des ersten Ausstellungsteils, in dem der Bogen gespannt wird von der Vorkriegszeit über die ersten Kriegsmonate bis hin zur Etablierung der 'Heimatfront'. Der zweite Ausstellungsteil widmet sich dem Inferno des Grabenkriegs. Dank des elsässischen Amtes für Archäologie (PAIR) kann unter Verwendung originaler Bauteile ein deutscher Grabenabschnitt der Elsassfront zusammen mit seiner authentischen Ausstattung und der Bewaffnung, der Ausrüstung sowie persönlichen Gegenständen von 21 verschütteten Soldaten präsentiert werden. Auf 1200 m² Ausstellungsfläche sind rund 600 Exponate zu sehen, darunter zahlreiche Leihgaben aus sechs Ländern. Das Spektrum reicht von einem gotischen Wetterhahn aus den Trümmern Yperns über Ernst Jüngers Spazierstock, den er an der Front trug, bis zu Käthe Kollwitz’ Notiz zum Tod ihres Sohnes Peter.