Goethes Geliebte: Wurde darüber nicht schon genug geschrieben? Wilhelm Solms versucht, die Wahrheit über die Liebesbeziehungen aufzudecken, die im Gewand der Gedichte ein Geheimnis bleiben. Im Zentrum seiner Recherche steht die Auseinandersetzung mit zwei Thesen: Die eine wird vom Vorstand der Goethe-Gesellschaft und der Stiftung Weimarer Klassik vertreten und besagt, dass Charlotte von Stein die geheime Geliebte in seinen Versen an Lida und vielen späteren Gedichten ist. Die andere, wonach es die Herzogin Anna Amalia ist, wird von Ettore Ghibellino und seinem Kreis vertreten. Das Buch setzt Stein für Stein das Puzzle zusammen, auf dem dann das Bild von Anna Amalia erscheint, rückt aber auch die These zurecht, dass Goethes nach der Rückkehr aus Italien verfassten Liebesgedichte nur von seiner „verbotenen Liebe“ zu dieser sprechen.