»Macht Mozarts Musik intelligenter?« Den Diskurs um den sogenannten »Mozarteffekt« nimmt Vollstedt zum Anlass, psychoanalytische Überlegungen zu Musik und Kunst kritisch zu diskutieren. Seine Methodik der musikalischen Analyse richtet er an der Tiefenhermeneutik Alfred Lorenzers aus. Mittels Gegenübertragungsanalyse, dem Vergleich unterschiedlicher Aufnahmen und einer Rekonstruktion historisch angemessener Analysekategorien wird der Weg für das szenische Verstehen von musikalisch dargestellten Gesten bereitet.

Anhand seiner Analyse der Sonate für zwei Klaviere (KV 448/375a) macht Vollstedt musikalisches Denken erlebbar und stellt die Interpretationsergebnisse in einen sinnlich-konkreten, mentalitätsgeschichtlichen Kontext. Dabei finden sowohl der konkrete Entstehungszusammenhang als auch das überindividuelle Kunstwerk Berücksichtigung. Die Annäherung an das Material geschieht mittels zeitgenössischer musiktheoretischer Konzepte und stellt eine Neuerung im Verstehen von Musik der sogenannten Wiener Klassik dar.