Wenn ich durch Herford schlüre, bekomme ich manchmal die unglaublichsten Dönekens zu hören. Einige davon wurden noch nie in der Öffentlichkeit erzählt. So entstand 1963 zufällig eine der außergewöhnlichsten Fotodokumentationen der Stadt. Der Anlass war banal. Die Verwaltung hatte die geplante Außenwerbung eines Frisörsalons verboten. Darauf hin schickte der Figaro einen seiner Blagen mit der Kamera durch Herford, der dokumentierte, dass die Stadt voller ähnlicher Werbeschilder war. Die Außenwerbung kam ans Haus, die Fotos wurden entsorgt. Nach Jahrzehnten tauchten jetzt die vergessenen Negative wieder auf. Andere Episoden berichten von der vermeintlichen Rettung einer Hexe an der Aa, von Senfbrötchen im Otto Weddigen Bad oder der in den 60er-Jahren geplanten Traditionsinsel am Münsterkirchplatz. Eines ist allen Geschichten gemeinsam – die Verbundenheit der Herforder mit ihrer Stadt. In guten wie in schlechten Zeiten.