Für die Erforschung spätmittelalterlicher Lebenswelten stellen Briefe eine unverzichtbare Quelle dar. Sie informieren unmittelbar über das Alltagsleben, unterrichten über verwandtschaftliche Beziehungen oder geben Auskunft über herrschende Umgangs- und Kommunikationsformen.
Im Mittelpunkt des Bandes steht die herrschaftliche Korrespondenz im deutschen Südwesten, die besonders dicht überliefert ist und durch die Heiratsverbindungen des Hauses Württemberg mit italienischen Fürstenhäusern auch einen Einblick in transnationale Begegnungen und kulturellen Transfer gewährt. Die Beiträge gehen auf eine internationale Tagung zurück, die das Landesarchiv Baden-Württemberg gemeinsam mit der Universität Innsbruck und dem Arbeitskreis für Landes- und Ortsgeschichte Stuttgart im November 2013 veranstaltete. Sie befassen sich sowohl mit privater wie auch politischer Korrespondenz und thematisieren unterschiedliche Formen schriftlicher Kommunikation, das Botenwesen, Herrschaftskonflikte und Fehdebriefe oder den Umgang mit Etikette und Emotionalität in fürstlichen Briefwechseln.