Das Verhältnis von Sozialpädagogik und Didaktik erweist sich als zwiespältig. Einerseits ist sowohl der Bedarf einer Didaktik in der Sozialpädagogik umstritten als auch eine Abstinenz einer didaktischen Diskussion und Forschung in der Sozialpädagogik zu konstatieren. Ander-seits wird eine Didaktik in sozialpädagogischen Ausbildungszusammenhängen – wie der Er-zieher/innen-Ausbildung – seltener hinterfragt, vielmehr wird um deren Ausgestaltung gerungen. Eine weitere Auseinandersetzung mit der Didaktik wird besonders mit dem hier veran-kerten Lehramt für sozialpädagogische Ausbildungen an Fachschulen (Lehramt mit der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik) und der damit verbundenen Frage virulent, wie gelernt werden kann, sozialpädagogisches Handeln zu lehren. Gleichzeitig berührt der Gegenstand einer hier angesiedelten Didaktik, nämlich das sozialpädagogische Handeln, genauso die Dis-ziplin und Profession der Sozialpädagogik.
Die vorliegende Untersuchung erforscht aus der Perspektive des Lehramtsstudiums mit der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik den Zusammenhang von Sozialpädagogik und Didaktik. Zum einen erfolgt eine – bislang fehlende – Aufarbeitung der didaktisch-theoretischen Kontexte der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik seit den 1970er Jahren. Zum anderen werden in einer empirischen Untersuchung derzeitige Zugänge und Herausforderungen analysiert, die sich vor allem auf das Ineinandergreifen der unterschiedlichen Orte didaktischen Handelns von Hochschule, (Berufs-)Fachschule/Fachakademie und sozialpädagogischer Praxis beziehen. Die hier exemplarisch gewonnenen Ergebnisse sind anschlussfähig für die weitere – interdisziplinäre wie genuin sozialpädagogische – Diskussion und Forschung bezüglich didaktischen Handelns im gesamten Feld sozialpädagogischer Aus- und Weiterbildung.