Zu diesem Katalog
Eine der großformatigen Leinwände Barbara Heinischs bildet einen zentralen Punkt in der Sammlung des Museums, das mit dieser
Ausstellung einen Blick auf das Gesamtwerk der Trägerin des Kritikerpreises für Bildende Kunst, Berlin wirft. Dabei kristallisiert
sich ihre Auseinandersetzung mit den frühesten künstlerischen Äußerungen der Menschheit als eine Konstante ihres Schaffens
heraus. Barbara Heinischs Formensprache, die auf Verknappung abzielt, erinnert an die Expressionisten und die klassische Moderne
und weist darüber hinaus auf einen gemeinsamen Ursprung: die prähistorische Kunst.
Heinisch, die ihr Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Joseph Beuys begann und es als Meisterschülerin bei Karl Horst
Hödicke in Berlin beendete, befasste sich schon früh mit den Malereien von Chauvet und Lascaux und bereiste das Saharagebiet. Die
Einflüsse setzte sie in ihren Gemälden nie direkt um, sie blieben aber stets virulent und gingen - anders als bei den Künstlern, die sich
unmittelbar nach der Entdeckung der prähistorischen Malereien kurz nach 1900 mit der art primitives auseinandersetzten - über formale
Bezüge hinaus. In der Ausstellung wird dieser Entwicklungslinie im Schaffen der Künstlerin nachgespürt und dabei neben den
großformatigen Arbeiten auch erstmals eine Auswahl bisher nicht gezeigter Gouachen präsentiert.