Die vorliegende Arbeit beleuchtet ein bis heute wenig beachtetes
Kapitel der deutschen Barockforschung: Grimmelshausens Stellung
zu den Sprachproblemen seiner Zeit. Mit linguistischen Fragen hat
er sich fast ausschließlich in seiner 1673 erschienenen Schrift
SIMPLICISSIMI Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel
beschäftigt. Entsprechend der einzigartigen Bedeutung dieses
Werks für die Fragestellung Bierbüsses bildet eine eingehende
Untersuchung der Schrift die Grundlage seiner Arbeit. Dabei
wird nicht nur die Stellungnahme Grimmelshausens zu den
sprachlichen Verhältnissen des 17. Jahrhunderts herausgearbeitet,
sondern ebenfalls gezeigt, wie sein Bildungsstand und die von
ihm verarbeitete Literatur seine Auffassungen bedingten. Mit
Hilfe quellenkritischer Analysen konnte der Autor die geistigen
und literarischen Voraussetzungen für Grimmelshausens Position
erhellen und zugleich in ihren sachlichen Zusammenhängen
darstellen. Für die durchgesehene Neuauflage wurde die nach
1958 erschienene Forschungsliteratur in einem bibliographischen
Nachtrag zusammengefasst.