Ausgehend von Friedrich Dürrenmatts letztem Theaterstück "Achterloo" untersucht diese Abhandlung das Zusammenspiel von zeitgenössischen erkenntnistheoretischen Denkfiguren und der die historischen Möglichkeitsbedingungen der Bühnenkunst reflektierenden Struktur seines gesamten Werkes. Das Buch untersucht unter anderem den Einfluss des radikalen Konstruktivismus' auf Dürrenmatts letzter Schaffensperiode.
Dürrenmatts in drei Varianten publizierter Theatertext thematisiert die Niederwerfung der polnischen Gewerkschaftsbewegung im Dezember 1981. Im Theaterstück entpuppen sich die Vorgänge jedoch als scheiternder therapeutischer, schriftstellerischer und inszenatorischer Rollenspielversuch in einer Nervenheilanstalt.
Jenseits eines dystopischen Abgesangs auf das eigene Theater und "die Welt als Irrenhaus" wird die komplexe Verflechtung fragmentierter dramatis personae und disparater Stoffe sowie der Thematisierungsvorgang im Stück über das Stück systematisch analysiert.
Vor diesem Hintergrund wendet sich dieses Buch sowohl an ein literatur- und theaterwissenschaftliches Fachpublikum als auch an Theaterschaffende mit dem Wunsch, die antizipatorische Leistung dieser später Produktionsphase mit Blick auf Theaterformen und -ästhetiken des 1990 Jahre zu würdigen.