Dass dieser Weg schon 1398 ein steinerner, also gepflasterter Weg war, belegt seine hohe Verkehrsbedeutung: Coburg, der hochmittelalterliche Handelsplatz, lebte vom Durchgangsverkehr der Fernhandelskaufleute, deren Karren und Lasttiere die Wege bei Nässe in grundlosen Morast und bei Trockenheit in staubige Pisten verwandelten. Angereichert durch den Mist des Groß- und Kleinviehs der Anwohner und durch deren menschliche Exkremente konnte sich ein gottserbärmlich stinkendes Substrat für allerlei Krankheitserreger bilden, denen man am besten durch das pflegeleichte Pflaster das Biotop entziehen konnte.

Im Lauf der Jahrhunderte hatte der Steinweg die technische Entwicklung des Straßenverkehr miterlebt, bis Anfang der 1990er Jahre dieser Abschnitt der Bundesstraße 4 "verkehrsberuhigt" wurde. Lediglich die vielen Wirtshäuser sind noch Zeugnisse dieser einst wichtigen Durchgangsachse, an der die Reisenden durch Coburg Rast machten. Mit dem Steinweg liegt nun der letzte Band zur ehemaligen Trasse der B 4 durch die Coburger Innenstadt vor, eine Straße, deren Geschichte das vielfältige Leben in Coburgs Geschichte spiegelt.