Sozietäten entwickelten sich im 18. Jahrhundert zu einem festen Bestandteil der Res Publica Litteraria. Sie dienten der Beschäftigung des Einzelnen mit wissenschaftlichen Themen und bildeten den Rahmen für einen angeregten gelehrten Austausch. Somit spiegeln Gelehrte Sozietäten die vielfältigen Interessen der Aufklärungsgesellschaft wider und sind Teil der Kommunikation neuer Wissenschaftsfelder. Dabei kann vor allem für den mitteldeutschen Raum und insbesondere für Leipzig von einer blühenden Sozietätslandschaft gesprochen werden.
Die vorliegende Arbeit stellt in diesem Zusammenhang eine Einzelstudie über die 1752 gegründete Gesellschaft der freyen Künste zu Leipzig dar. Entstehung, Organisation und Entwicklung der Sozietät werden detailliert untersucht, ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Auswertung der Sozialstruktur der Mitglieder. Ihre thematische Ausrichtung auf die "Schönen Wissenschaften und freyen Künste" wird in den zeitgenössischen wissenschaftshistorischen Kontext gesetzt und damit die letzte Schaffensphase von Johann Christoph Gottsched beleuchtet. Zudem wird die Bedeutung Gottscheds in den 1750er und 1760er Jahren anhand zeitgenössischer Quellen neu bewertet.