Als der Opernsänger Emil H. die Straße hinunterging und sah nach dreizehn Jahren auf der gegenüberliegenden Straßenseite Heinrich Sonnenschein gehen, rief er spontan hinüber: „Hast du noch die vielen Freundinnen und die vielen Muskeln?“
Wenn die Bekannten auf Heinrich Sonnenschein zu sprechen kamen, wurde sich unterschiedlich geäußert, je nachdem, wie demjenigen Heinrich in Erinnerung geblieben ist, bestimmt von Sympathie oder Antipathie.
Für die einen war er immer etwas asozial gewesen, der, der Arbeit möglichst aus dem Weg ging, seine Arbeitstage verkaufte, für die anderen war er der Wandersmann, der Globetrotter, für die nächsten der Tiefgläubige und für Weitere der „schwere“ Junge, der wegen Republikflucht im Gefängnis war. Derartiges ließe sich fortführen, während das männliche Geschlecht anders urteilte als die Damenwelt.
Doch in einem waren sich alle einig. Es war der, der Heinrich Sonnenschein, und es machte alle fassungslos, dass er eines Tages der Dr. Heinrich Sonnenschein war.