Im Kernlehrplan Erziehungswissenschaft (NRW 2013) heißt es an zentraler Stelle: „Gegenstand des Fachunterrichts sind Erziehungs- und Bildungsprozesse im engeren und weiteren Sinne. (...) ln demokratischen Gesellschaften zielen Erziehung und Bildung auf die Fähigkeit des Einzelnen ab, auf der Grundlage von Mündigkeit sein Leben zu gestalten und an sozialen sowie kulturellen Prozessen aktivzu partizipieren." (Kernlehrplan Erziehungswissenschaft, S. 10)
Die erziehungstheoretische Grundfrage der Pädagogik kann angesichts dieser bildungstheoretischen Prämissen so formuliert werden:
Wie geht man so mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen um, dass sie lernen, mündig und kompetent zur Partizipation zu werden?
Antworten auf diese Frage führen zu den „Formen pädagogischen Handelns" (Klaus Prange): vorzeigen, nachmachen, fragen, argumentieren, zumuten, auffordern, ermutigen, beraten, ermahnen etc. Sie konkretisieren den Oberbegriff einer Erziehung, deren Ziel Mündigkeit ist.
Der Materialband PROPÄDIX 12: „Zur Mündigkeit führen. Formen pädagogischen Handelns" zeigt, wie über die Formen pädagogischen Handelns der Begriff der Erziehung schrittweise ausdifferenziert werden kann. Er greift die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler auf und unterstützt den Aufbau einer bildungstheoretisch fundierten „reflektierten pädagogischen Kompetenz" (Kernlehrplan Erziehungswissenschaft, S. 10).
Band 23 der Reihe Didactica Nova „Mündigkeit. Didaktische, bildungstheoretische und politische Überlegungen zu einem schwierigen Begriff" von Karl-Heinz Dammer und Elmar Wortmann bietet zu diesem Materialband umfangreiches Hintergrundwissen und Denkanstöße ebenso wie konkrete didaktische Orientierungen mit Bezug auf den Kernlehrplan Erziehungswissenschaft an.