Die Lokalstudie behandelt die Geschehnisse im Juli und August 1914 und ihre mediale Repräsentation in einer zentrumsnahen Zeitung, die für die Bevölkerung der Großstadt Aachen das prägende Massenmedium waren. Die Zeitung ordnet das Zeitgeschehen in eine Mentalitätsmatrix ein, die noch vom Kulturkampf geprägt ist. Es wird untersucht, in wie weit die Zeitung als Kriegstreiber agierte, insbesondere wenn sie über die Demonstrationen in Berlin, und als Besonderheit auch in Aachen berichtet, wobei die Rolle der Studenten und Ihre Sozialisation in den Blick genommen werden. Das Augenmerk liegt auf der heute schwer erklärbaren Kriegsbegeisterung wie auf den panischen Reaktionen nach der Kriegserklärung, die teils von staatlicher Seite, teils zur Auflagensteigerung forciert wurden.