1958 wurde die Carbid-Vereinigung GmbH endgültig aus dem
Handelsregister gelöscht. 37 Jahre lang hatte dieses Kartell bestanden
und den Handel mit Calciumkarbid in Deutschland maßgeblich
bestimmt. 1921 als indirekte Folge der Beschlagnahme von Karbid im Zuge der
staatlichen Rohstoffbewirtschaftung während des Ersten Weltkrieges
entstanden, konnte sich das Karbidsyndikat in den Jahren der
Weimarer Republik konsolidieren sowie nach und nach alle deutschen
Erzeuger von Handelskarbid an sich binden. Während die Carbid-
Vereinigung in den Jahren der Herrschaft des Nationalsozialismus ihr
Aufgehen in den staatlichen Wirtschaftslenkungsorganen verhindern
konnte, fiel sie nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges unter das
alliierte, später das bundesdeutsche Kartellverbot und wurde aufgelöst.
Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Aufbau und der Organisation
dieses großen deutschen Karbidsyndikates und der wechselhaften
Geschichte seines Bestehens.